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Peace Protest in Buechel
© Greenpeace

Osterdemos: den Frieden in die eigenen Hände nehmen

Für den Frieden auf die Straße gehen, das machen Menschen seit über 60 Jahren. Nicht nur zu Kriegszeiten. Seit über 60 Jahren gibt es Osterdemos. Doch im Moment sind sie wichtiger denn je.  

Die Idee der Osterdemos ist über 60 Jahre alt – doch die zunehmenden Konflikte und Kriege in unserer Nähe oder auch in anderen Weltregionen zeigen, dass sie heute so aktuell ist wie damals: Gemeinsam ein Zeichen für den Frieden setzen, gegen Gewalt, Aufrüstung und militärische Abschreckung. 

Die so einfache wie geniale Idee stammt aus Großbritannien: 1958 organisierte die „Campaign for Nuclear Disarmament“ (Kampagne für atomare Abrüstung) den ersten, dreitägigen Ostermarsch mit 10.000 Menschen von London zur Atomwaffenfabrik Aldermaston. Zwei Jahre später bringt der Quäker Konrad Tempel das Konzept nach Deutschland. Am 15. April 1960 starten Gruppen in Hamburg, Bremen, Hannover und Braunschweig zum „Ostermarsch der Atomwaffengegner“. Drei Tage wandern die Pazifist:innen (bei eisigen Temperaturen) zum Truppenübungsplatz Bergen-Hohne. Sie protestieren damit gegen dort geplante Tests mit Raketen für Atomsprengköpfe, noch dazu in der Nähe der ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen. „Wir wollten den Frieden in die eigenen Hände nehmen“ erinnert sich Tempel im Deutschlandfunk Kultur.

Im Anschluss beschließen die Organisator:innen: Das machen wir jetzt jedes Jahr zu Ostern! Sie gründen einen zentralen Ausschuss, getragen von der Naturfreundejugend Hessen, dem Verband der Kriegsdienstverweigerer und der Kampagne für Abrüstung. In den Folgejahren wird aus der Gruppe engagierter Pazifist:innen eine ganze Bewegung. Immer mehr Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft kommen zu den Ostermärschen, 1968 sind es beeindruckende 300.000. Prominente wie Erich Kästner, Martin Niemöller und Joan Baez sind dabei. Ende der 1980-er Jahre bringt der Nato-Doppelbeschluss erneut Massen auf die Straße. Auch Greenpeace ist ab seiner Gründung in Deutschland 1981 regelmäßig mit dabei.

Osterdemos - jedes Jahr kommen hunderte Menschen nach Büchel

  • Peace Protest in Buechel

    Osterdemo in Büchel 2025

    Auch am Ostermontag 2025 demonstrierten rund 300 Menschen in Büchel - gegen Atomwaffen, für den Frieden.

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    Mit bunten Fahnen, unserem Banner, Musik und klaren Botschaften zogen die Protestierenden vom Gewerbegebiet zum Haupttor des Fliegerhorsts, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

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    Der Song „Nukleares Eis“ von Mareike Hadeler begleitete die Demo, und als alle gemeinsam den Refrain sangen – „Wir widerstehen, wenn wir auf die Straßen gehen“ – wurde die Entschlossenheit spürbar.

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  • Peace Protest in Buechel

    Redebeiträge u. a. von Stephan Räder von der Greenpeace-Gruppe in Köln machten deutlich: Atomwaffen schaffen keine Sicherheit, sondern eskalieren Konflikte.

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  • Peace Protest in Buechel

    Auch hoffnungsvolle Ausblicke wurden gezeigt und es wurde klar: Zivilgesellschaftliche Engagement lohnt sich. Die Osterdemo 2025 setzte erneut ein starkes Zeichen: Büchel darf kein Ort für Atomwaffen bleiben.

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    Osterdemo in Büchel 2023

    In Büchel - dem einzigen Standort in Deutschland, an dem noch US-Atomwaffen gelagert sind - versammelten sich am Ostersonntag 2023 mehrere hundert Menschen, um für Frieden und gegen Atomwaffen und Aufrüstung zu demonstrieren.

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  • Peace Protest in Buechel

    Die Osterdemo in Büchel 2023 war eine von unzähligen Demos in ganz Deutschland, bei dem Menschen ein Zeichen für den Frieden setzten.

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  • Peace Protest in Buechel

    Sie zeigen: Auch in Zeiten des Krieges, und auch wenn manche Frage jetzt kontroverser diskutiert wird als vorher, ist die Friedensbewegung noch da.

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  • Peace Protest in Buechel

    Die Demonstrant:innen fordern Deutschland auf, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben und die nukleare Teilhabe zu beenden.

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Ein Zeichen für den Frieden

Neben konkreten Forderungen wie den Abzug der US-Atomraketen aus Deutschland geht es bei den Osterdemos auch um ein grundsätzliches demokratisches Zeichen: Politik muss konsequent das Ziel verfolgen, Konflikte auf zivilem Wege beizulegen. Höhere Ausgaben für Waffen und Rüstung sind der falsche Weg, um Frieden zu schaffen.

2020 hat Greenpeace unsere Vision einer friedlichen Welt im Greenpeace-Friedensmanifest formuliert. Über 40.000 Menschen haben bereits unterzeichnet. Auch dieses Jahr sind Greenpeace-Gruppen bei den Osterdemos mit dabei. Schwerpunkt ist der Osterdemos am Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz gegen die Stationierung von US-Atombomben in Deutschland.

Wie schnell die deutsche Politik in militärische Abschreckung als erste Option zurückfallen kann, haben die ersten Tage des Krieges gegen die Ukraine gezeigt: 100 Milliarden Euro Sondervermögen für Rüstung wurden ohne jede Debatte beschlossen - während für wichtige zivile Aufgaben wie Klimaschutz oder Soziales Geld fehlt. Auch heute kommt es deshalb auf die Bevölkerung, auf jede:n einzelne:n, an. Nehmen wir den Frieden in die eigenen Hände – bei den diesjährigen Osterdemos und darüber hinaus!

Mehrere Tage lang leuchtet in den frühen Morgen- und Abendstunden die Projektion der Buchstaben PEACE (FRIEDEN) in Regenbogenfarben als Zeichen der Solidarität und für den Frieden auf die Zentrale von Greenpeace Deutschland in Hamburg.

Gemeinsam für Frieden

Ohne Frieden gibt es keinen Umweltschutz – und ohne Umweltschutz dauerhaft keinen Frieden. Das ist die Überzeugung von Greenpeace, übersetzt: grüner Frieden.

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Demonstration against Right-Wing Extremism in Berlin

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Unsere Demokratie ist bedroht. Zugleich stehen überall Menschen auf, um sie zu verteidigen. 10 Tipps, was jede:r Einzelne für mehr Menschlichkeit und Miteinander und gegen Hass und Hetze tun kann.

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