Sechs Frauen und Männer von Greenpeace haben am Mittwoch in Masontown/USA einen rund 213 Meter hohen Kraftwerksschornstein erklommen. Ein weiterer Aktivist umrundete den Schlot an einem motorbetriebenen Fallschirm mit der Aufschrift Clean Energy - Clean Air (Saubere Energie - saubere Luft). Der Protest richtete sich gegen die Energiepolitik der Bush-Administration.
Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft der Energiepolitik in Europa. Doch aus den Hauptstädten werden Vertreter aus der zweiten oder dritten Reihe entsandt. Das hält Greenpeacer jedoch nicht davon ab, mit einer Aktion den Politikern einen Wink zu geben, wo es langgehen muss. So geschehen am Montag in Berlin bei der Eröffnung der Europäischen Konferenz für Erneuerbare Energien.
Der Greenpeace verbundene Stromversorger Greenpeace Energy hat am Mittwoch bemängelt, dass überhöhte Netznutzungsentgelte einen fairen Wettbewerb auf dem Strommarkt behindern. Zudem hätten neue Stromanbieter kaum eine Chance, da der Wechsel von einem Stromlieferanten zu einem anderen unklar geregelt sei.
Greenpeace hat Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Mittwoch aufgefordert, seine Kampagne gegen die Windkraft und andere erneuerbare Energien einzustellen und zu sachlichen Argumenten zurückzukehren. Clement führt derzeit in der Diskussion um die zukünftige Energieversorgung der Bundesrepublik einen Feldzug für die Kohle.
Die Großhandelsstrompreise werden durch den Atomausstieg nur minimal steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Greenpeace beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Auftrag gegeben hat. Der Atomausstieg führt nicht notwendigerweise zu höheren Preisen, insbesondere wenn der Stromverbrauch nicht ansteigt.
Kohle soll salonfähig werden: durch CO2-Endlagerung unter der Erde. Greenpeace deckt den klimaschädlichen Plan auf.