Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der Report wurde vom Indian Institute of Technology in Madras im Auftrag von Greenpeace verfasst. Er zeigt auf, dass 125 Millionen Menschen allein an den Küstenregionen Indiens und Bangladeshs durch den Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. Der Anstieg des Meeresspiegels wird durch das Schmelzen der Polkappen - bedingt durch die Klimaerwärmung - hervorgerufen.

Bedroht sind davon jedoch nicht nur Regionen Indiens. Weltweit stehen Menschen in Küstenregionen demselben Problem gegenüber. Besonders hart trifft es Staaten, die zu arm sind, um effizienten Hochwasserschutz zu betreiben. Nicht jeder Staat kann wie Hamburg 600 Millionen Euro allein für Deichschutzmaßnahmen aufbringen.

Der Anstieg des Meeresspiegels ist aber nicht die einzige Ursache für die zukünftig steigende Anzahl von Klimaflüchtlingen. Auch überdurchschnittlich lange Dürreperrioden oder das Abschmelzen von Gletschern zwingt Menschen zur Flucht.

Ein Beispiel dafür ist die peruanische Hauptstadt Lima. Die gesamte Trinkwasserversorgung wird durch den Zufluss von Gletscherwasser gewährleistet. Schmilzt der Gletscher zu schnell ab, versiegt das Trinkwasser einer Metropole mit über sechs Millionen Einwohnern.

Stark vom Klimawandel betroffen sind vor allem naturverbunden lebende Bevölkerungsgruppen. Wer direkt von der Natur und ihren Ressourcen lebt, bekommt die Auswirkungen des Klimawandels am ehesten zu spüren. Gerade die ärmere, auf Subsistenzwirtschaft angewiesene Bevölkerung wird so zur Flucht gezwungen.

Die Armen dieser Welt sind somit doppelt betroffen. Sie spüren die Auswirkungen als Erste und können aus Mangel an Finanzmitteln keine Anpassungsmaßnahmen vornehmen.

Hier sind die Industrieländer gefragt. Als größte CO2-Produzenten sind sie in der moralischen Pflicht, den Entwicklungsländern zur Seite zu stehen. Wer den Klimawandel fördert, muss auch für dessen Auswirkungen geradestehen, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Dazu gehöre zum einen die Unterstützung durch Finanzmittel. Zum anderen müsse intensiv in den Klimaschutz investiert werden, um die Folgen des Klimawandels möglichst gering zu halten.

Wie der Klimagipfel in Bangkok aktuell zeigt, sind die Industrieländer jedoch nicht bereit, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Weder für den Klimawandel, noch für die Klimaflüchtlinge.

Smid fordert Deutschland und die EU auf, eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz zu übernehmen. Ob es um die Reduzierung der Treibhausgase oder den Urwaldschutz geht, wir sollten Verantwortung für unser Handeln übernehmen. Dazu gehört auch die Unterstützung der Klimaflüchtlinge.

(Autorin: Antonia Berndt)

Greenpeace-Studie: Klimaflüchtlinge - die verleugnete Katastrophe

Greenpeace-Studie: Klimaflüchtlinge - die verleugnete Katastrophe

Anzahl Seiten: 40

Dateigröße: 1.32 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/offener-brief-merz

Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Schriftzug "Climate Crisis" vor Brandenburger Tor

Mehr zum Thema

"Climate Gap"- Protest in Berlin

Union-Forderungen rechtlich bedenklich

In Wahlkampf- und Sondierungszeiten spuckt die Union markige Töne. Doch was von den Ankündigungen ist überhaupt rechtlich zulässig? Ein Rechtsgutachten über die Asyl- und klimapolitischen Forderungen

mehr erfahren über Union-Forderungen rechtlich bedenklich
2006: Der philippinische Vulkan Mayon bricht aus. Rauch und Asche gehen über der Stadt Legazpi nieder.

CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration von Treibhausgasen und Erderwärmung. Durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas droht das Klima zu kippen - in rasender Geschwindigkeit.

mehr erfahren über CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland

Klimaschutz oder Rückschritt?

Am Wochenende ist Bundestagswahl. Doch wohin geht die Reise? Ein Meinungsbeitrag von Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland.

mehr erfahren über Klimaschutz oder Rückschritt?
Windräder vor Sonnenuntergang

Was ist der Treibhauseffekt?

Licht ist die Quelle allen Seins auf unserem Planeten. Dass es auf der Erde ein Klima gibt, in dem Menschen, Tiere und Pflanzen leben können, hängt mit unserer Erdatmosphäre zusammen.

mehr erfahren über Was ist der Treibhauseffekt?
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Braunkohlekraftwerk Niederaussem im Rheinischen Braunkohlerevier

Verursacht der Mensch die Erderwärmung?

Wenn im Laufe der Erdgeschichte das Klima schwankte, dauerte dies Jahrtausende. Tiere und Pflanzen hatten Zeit, sich anzupassen. Der jetzige Klimawandel passiert viel schneller.

mehr erfahren über Verursacht der Mensch die Erderwärmung?