Jetzt spenden
Jasmin Begum und ihre Familie, Klimaflüchtlinge in Bangladesh, Mai 2007
Uwe H. Martin / Greenpeace

Der Klimawandel - alles Lüge?

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Ein Argument der Klimaskeptiker lautet, die Klimawissenschaftler seien bezahlt. Dazu stellt das Umweltbundesamt fest:

Ein Klimaforscher, der bereit ist, öffentlich die Gefahr der globalen Erwärmung herunterzuspielen, ist für bestimmte Industriezweige äußerst wertvoll, und es winken saftige Honorare - umso mehr, weil es kaum solche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gibt.

Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft erzielen mit Gas- und Ölexporten Milliardengewinne. Sollte vermehrt in erneuerbare Energieträger investiert werden, sinkt der Bedarf nach Öl wie Gas. Um Einnahmebußen vorzubeugen, wird versucht, auf Politik und Wissenschaft einzuwirken. Ein populärer Fall ist der des Ölkonzerns ExxonMobil. Systematisch wurden in Amerika die Bush-Regierung wie ranghohe Mitarbeiter beeinflusst, um die Brisanz der globalen Erwärmung zu verschleiern. Parallel ließ der hierzulande als Esso bekannte Konzern viel Geld an scheinbar unabhängige wissenschaftliche Institutionen fließen, um die öffentliche Meinung zu steuern.

Klimaexperte Karsten Smid vertrat Greenpeace in Kopenhagen. Auch er konnte damals weitere Versuche von Einflussnahme beobachten: "Es gibt hier eine starke Business-Lobby, die Scheinlösungen wie das Verpressen von CO2 propagiert, um an der Verfeuerung von fossilen Rohstoffen festzuhalten."

Während in Kopenhagen unabhängige Beobachter verhinderten, dass Klimaschutz gegen wirtschaftliche Interessen ausgespielt wurde, ist der Klimawandel schon heute in vielen Regionen real spürbar. Es gibt bereits mehr als 20 Millionen Klimaflüchtlinge. Innerhalb der nächsten 30 Jahre werden voraussichtlich mehr als 200 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen.

Skeptiker bezweifeln, dass die für die Flüchtlingsströme verantwortlichen Klimaänderungen menschengemacht sind, da das Klima sich von jeher verändert habe. Es gab jedoch noch nie eine so zügig voranschreitende Erderwärmung. So gehörten laut IPCC-Bericht elf der zwölf Jahre zwischen 1995 und 2006 zu den wärmsten Jahren seit der instrumentellen Messung der globalen Erdoberflächentemperatur (seit 1850). Auch betrug der CO2-Gehalt in der Atmosphäre in vorindustrieller Zeit 280 ppm. Heute summiert sich dieser Wert auf über 390 ppm, was zu einer Erwärmung der globalen Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad Celsius geführt hat.

Skeptiker behaupten, wärmere Temperaturen und mehr CO2 in der Atmosphäre seien gut für die Pflanzenwelt. Pflanzen zählen ebenso wie Meere zu den natürlichen Kohlenstoffsenken. Tatsächlich haben internationale Forscher herausgefunden, dass deren Aufnahmefähigkeit für das klimaschädliche Gas abgenommen hat und im Gegenzug mehr CO2 direkt in die Atmosphäre gelangt. Zugleich wird weltweit immer mehr CO2 emittiert. Im Jahr 2011 waren es 34 Milliarden Tonnen.

Diese Emissionen zu verringern, sich nicht von wirtschaftlichen Interessen fehlleiten zu lassen und die globale Erwärmung auf ein Minimum von zwei Grad zu begrenzen, ist Aufgabe der Politik. Ein Konzept, wie das in Deutschland funktionieren kann, hat Greenpeace bereits vorgelegt: Klimaschutz: Plan B 2050. Und um weiterer Skepsis vorzubeugen: Plan B funktioniert ganz ohne Energieengpässe, -abhängigkeiten und Atomenergie.

(Zahlen: Aug. 2012)

Greenpeace-Studie: Klimaflüchtlinge - die verleugnete Katastrophe

Greenpeace-Studie: Klimaflüchtlinge - die verleugnete Katastrophe

Anzahl Seiten: 40

Dateigröße: 1.32 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

COP29  Symbolbild
  • 11.11.2024

Die kletternden Temperaturen machen die Welt unsicherer. Deshalb reden die Staaten bei der diesjährigen Klimakonferenz viel über Geld. Klimaschutz und Anpassungen in den ärmsten Staaten müssen finanziert werden.

mehr erfahren
Fossil Fuel Phase Out Protest at COP 28
  • 07.11.2024

Das Tempo von Klimakrise und Klimadiplomatie klafft schmerzhaft auseinander. Warum die UN-Klimakonferenz dennoch wichtig ist, worum es diesmal geht und weshalb Greenpeace hinfährt.

mehr erfahren
Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.
  • 22.10.2024

Die erste Anhörung gegen das "Grüne" Label für Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie ist beendet. Greenpeace war vor Ort und zeigt im neuen Report: Das würde den Klimazielen der EU widersprechen.

mehr erfahren
Arctic Ice Melting into the Cold Waters of Svalbard
  • 19.09.2024

Die Arktis, eine der entlegensten und faszinierendsten Regionen der Erde, ist ein Ort von unbeschreiblicher Schönheit und ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems.

mehr erfahren
Vor dem Bundesverfassungsgericht präsentieren mehrere Kläger:innen Klimaschutz-Banner und die Zahl der Zukunftskläger:innen: 54.000
  • 16.09.2024

Über 54.000 Menschen haben sich der Verfassungsbeschwerde von Greenpeace und Germanwatch für mehr Klimaschutz angeschlossen. So geht's weiter.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 14.09.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Juni 2024 versank Süddeutschland in Fluten, jetzt trifft es auch Österreich, Tschechien und Polen. Die Klimakrise ist da.

mehr erfahren