Jetzt spenden
3 Aktive in Warnwesten halten ein Tempo 120-Schild
© Greenpeace / Jens Küsters

Tempolimit auf der A92

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Auch wenn der Minister blockiert: Greenpeace handelt! Gemütliches, stressfreies Autofahren - das war Donnerstagmorgen auf 30 Kilometern der Autobahn 92 möglich. Greenpeace-Aktive haben zwischen den Auffahrten Freising Ost und Landshut West Verkehrsschilder für den Klimaschutz aufgestellt. Auf den Schildern stand 120 - Klimaschutz.

Die Aktivist:innen protestieren damit gegen das Blockieren eines Tempolimits durch die Bundesregierung. Mit Aufstellen der Schilder haben sie die Aufgabe von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee übernommen. Der weigert sich bisher ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzuführen. Aus diesem Grund hat Greenpeace schon seit April auf den Autobahnen verschiedener Bundesländer Teilstrecken mit Tempo 120 eingeführt.

Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt weiterhin unbeschränkte und Kohlendioxid(CO2)-treibende Raserei, sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace. Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass Minister Tiefensee weiterhin ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet damit Jahr für Jahr mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die zuständigen Politiker bisher nichts tun wollen, handelt Greenpeace jetzt.

Zwei Drittel von Deutschlands 12.300 Autobahn-Kilometern können uneingeschränkt, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung berast werden. Dafür werden hier rund ein Drittel aller PKW-Kilometer gefahren. Ein allgemeines Tempolimit wäre die schnellste und günstigste Maßnahme, um die durch den Autoverkehr verursachten Treibhausgase zu reduzieren. Seine Einführung hätte sofort einen positiven Effekt für das Klima: Neun Prozent weniger Kohlendioxid-Emissonen durch den Autobahnverkehr. Keine andere direkte Maßnahme hat ein annähernd großes Potenzial.

Auch die Mehrheit der deutschen Bevölkerung würde einen solchen Schritt der Regierung begrüßen. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sind mehr als 60 Prozent für eine Tempolimit auf deutschen Autbahnen.

Zudem wäre so ein Tempolimit der Startschuss für die Autoindustrie, sparsamere Autos zu bauen. Wenn nicht uneingeschränkt gerast werden kann, sind gewisse Hochgeschwindigkeiten unnötig. Es könnten leichtere Autos mit kleinerern Motoren hergestellt werden, die die Sicherheit der Insassen dennoch gewährleisten. Mit diesem Downsizing der Fahrzeuge würden die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit halbiert werden - ein deutlich größerer Effekt als alle derzeit diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos.

Ein Konzept zur Entwicklung solcher Autos gibt es schon seit Jahren: Das SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient). Ein nach diesem Konzept serienmäßig umgebauter Renault Twingo braucht gerade mal drei Liter auf 100 Kilometer. Das ist die Hälfte vom Verbrauch des Sereinautos!

Natürlich kann jedes Auto nach diesem Prizip umgebaut werden. Es liegt nur an der Industrie, solche Fahrzeuge auch anzubieten. Um die Autobauer zu überzeugen, sammelt Greenpeace derzeit bundesweit Kaufabsichtserklärungen für besonders spritsparende Autos. Dabei signalisieren Verbraucher mit ihrer Unterschrift, zukünftig nach dem SmILE-Prinzip gebaute PKW kaufen zu wollen.

Mehr zum Thema

Gelbe Bahn überquert Brücke, im Hintergrund Häuser und Straßenverkehr

Städteranking: ÖPNV-Vergleich zeigt Stillstand

In Städten sind Bus und Bahn das effizienteste Verkehrsmittel. Klimafreundlich sind sie auch. Doch jetzt zeigt ein Greenpeace-Vergleich: Der Nahverkehr-Ausbau kommt kaum voran.

mehr erfahren über Städteranking: ÖPNV-Vergleich zeigt Stillstand
Zwei Autos auf der Straße, aus dem Auspuff quellen Abgase

Verbrenner-Aus 2035: für Gesundheit und Klima

Das Ende neuer Verbrenner ab 2035 steht fest, doch es regt sich Widerstand. Droht eine Kehrtwende beim Aus für Benzin- und Dieselautos?

mehr erfahren über Verbrenner-Aus 2035: für Gesundheit und Klima
Demonstration mit Bus für Deutschlandticket

Deutschlandticket: Wie geht's weiter?

Etwa 14 Millionen Menschen nutzen das Deutschlandticket für Busse und Bahnen. Doch hinter der dauerhaften Finanzierung des Fahrscheins steht nach wie vor ein Fragezeichen.

mehr erfahren über Deutschlandticket: Wie geht's weiter?
Züge und Menschen am Hauptbahnhof in Hamburg

Preisfrage: Lohnt sich das Deutschlandticket?

Das Deutschlandticket kostet seit Anfang des Jahres 58 Euro. Eine Umfrage zeigt, dass sich mit einem günstigeren Ticket mehr Wege vom Auto auf klimafreundliche Busse und Bahnen verlagern würden.

mehr erfahren über Preisfrage: Lohnt sich das Deutschlandticket?
Radfahrer auf Fahrradstraße in Kopenhagen (Dänemark)

Dienstfahrrad-Rechner der wichtigsten Leasingangebote

Dienstwagen war vorgestern – heutzutage sind Dienstfahrräder angesagt! Aber worauf kommt es bei den Dienstrad-Leasing für Arbeitnehmer:innen an?

mehr erfahren über Dienstfahrrad-Rechner der wichtigsten Leasingangebote
Car Exhaust at Multi Lane Street in Berlin

Mit Steuern gegenlenken

Wie eine Zulassungssteuer auf Neuwagen mit Verbrennungsmotor den Absatz von E-Autos ankurbeln und soziale Schieflagen korrigieren kann, zeigt eine Greenpeace-Berechnung.

mehr erfahren über Mit Steuern gegenlenken

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/deutschlandticket-retten

Deutschlandticket retten!

Friedrich Merz und die CDU/CSU drohen mit dem Aus des Deutschlandtickets – dabei entlastet der Fahrschein Millionen von Menschen und schützt das Klima. Diesen Fortschritt für bezahlbaren Klimaschutz dürfen wir nicht aufgeben. Unterzeichnen Sie, um das Deutschlandticket zu retten!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Bus fährt am Bundestag vorbei mit Schriftzug "Deutschlandticket retten"