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In dieser unwirklichen Mondlandschaft steht ein gigantischer, von Scheinwerfern beleuchteter Schaufelradbagger, 96 Meter hoch und über 200 Meter lang. Wie Ameisen sehen die Aktivistinnen und Aktivisten aus, die den Bagger erklettern und dort Transparente befestigen: Coal kills the climate! (Kohle zerstört das Klima).

Rund 50 Greenpeacer protestieren für den Ausstieg aus der Braunkohle und für den Ausbau erneuerbarer Energien auf der Tagebaugrube Hambach. Dort werden pro Tag durchschnittlich 100.000 Tonnen Braunkohle gefördert. Nahe gelegene RWE-Kraftwerke verfeuern die Kohle - mit einem Ausstoß von mindestens 85.000 Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids. Tödlich für unser Klima.

Aber nicht genug, die RWE will noch zwei weitere Braunkohlekraftwerke bauen und damit die Klimazerstörung für weitere Jahrzehnte fortschreiben. Greenpeace fordert den Konzern anlässlich der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in der kommenden Woche in Bonn auf, diesen Kurs aufzugeben und in klimafreundliche Energieformen zu investieren.

Deutschland kann die Welt nicht zur Debatte über saubere Energien einladen und mit Braunkohle weiter auf die klimaschädlichste Energieform setzen, sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. Mit jeder Tonne zerstört die RWE die Lebensgrundlagen künftiger Generationen. Mit Braunkohle gibt es keinen Klimaschutz. Selbst in neuen Braunkohlekraftwerken fallen pro Kilowattstunde Strom noch 750 Gramm Kohlendioxid an. Zum Vergleich: Bei modernen Gaskraftwerken sind es 370, bei Strom aus Windkraft nur elf Gramm.

Dabei hat der Klimawandel schon längst begonnen und die Folgen sind nicht mehr zu leugnen: Gletscher schmelzen, Böden trocknen aus und die landwirtschaftlichen Erträge gehen zurück. Dennoch reagieren Industrie und Politik kaum auf diese Bedrohung. Die Braunkohle verzeichnete in Deutschland im Jahr 2002 sogar Zuwächse.

Der Braunkohletagebau zwang über 30.000 Menschen in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren, ihren Wohnort zu verlassen - er wurde abgebaggert. Befürworter dieser Energieform rechtfertigen das mit den entstehenden Arbeitsplätzen. Dabei arbeiten derzeit nur rund 25.000 Menschen in der Braunkohlebranche. In den erneuerbaren Energien hingegen gibt es mehr als fünfmal so viele Jobs (130.000), Tendenz steigend. Allein in der Windkraftbranche arbeiten heute bereits 45.000 Menschen.

Bis 2100 könnte Deutschland seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien decken. Das zeigt ein aktuelles wissenschaftliches Szenario des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart im Auftrag von Greenpeace. Dafür müssen aber jetzt die Weichen gestellt werden - und das heißt: keine neuen Braunkohlekraftwerke, erklärt Teske.

Wenn sie mehr zum Thema Braunkohle wissen möchten, lesen Sie auch unser Factsheet

Braunkohle: Gift fürs Weltklima (PDF, 61 kb).

Das Video zur Aktion (mp4, 1,9 MB).

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Factsheet: Braunkohle ist Gift fürs Weltklima

Factsheet: Braunkohle ist Gift fürs Weltklima

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Online-Mitmachaktion

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Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

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