Jetzt spenden
Gletschervergleich: Der Triftgletscher im Berner Oberland, links eine Aufnahme aus dem Jahr 1948, rechts aus dem Jahr 2006
Gesellschaft f. ökologische Forschung

Tempo des Klimawandels nimmt weiter zu

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die im Report enthaltenen Vergleiche der Gletschermassen zeigen, dass die Abschmelzrate in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat. Durchschnittlich ist im Zeitraum 1991 bis 2004 doppelt so viel Gletschermasse abgeschmolzen wie im Zeitraum 1961 bis 1990. Insbesondere in den Jahren 2001 bis 2004 ist die Abschmelzrate der Gletscher noch einmal kräftig angestiegen. Grönland verliert inzwischen mit 240 Kubikkilometer pro Jahr dreimal soviel Eis wie in den Jahren vor 2003.

Die neuen Erkenntnisse sind alarmierend. Uns schmelzen die Gletscher vor den Augen weg, doch die Politiker halten Sonntagsreden, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

Die besondere Dramatik belegen auch die Vergleichsbilder der Gesellschaft für ökologische Forschung. Allein im Jahr 2005 schrumpfte der Triftgletscher im Berner Oberland (Schweiz) um 216 Meter. Es geht viel schneller als wir uns das jemals vorgestellt haben. Wenn wir im August und September in den Gletscherregionen unterwegs sind, können wir das Schmelzen der Gletscher hören, sagt Sylvia Hamberger von der Gesellschaft für ökologische Forschung.

UN-Klimakonferenz in Nairobi

Ab dem 6. November findet in Nairobi (Kenia) eine weitere UN-Klimakonferenz statt. Dort verhandeln die Staaten über zukünftige Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasen. Greenpeace fordert vor allem die Industrieländer auf, schnell zu handeln und konsequent das Klima zu schützen, nachdem sie bislang viel zu wenig unternommen haben.

Der Klimawandel kommt, doch wie stark, liegt in unserer Hand, mahnt Smid. Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend. Deshalb müssen alle Staaten ihr Äußerstes versuchen, um den Ausstoß der Klimagase endlich unter Kontrolle zu bekommen.

Besonders unverständlich sind angesichts der Lage langfristige Weichenstellungen, wie der Bau von neuen Braunkohlekraftwerken. Kohlekraftwerke - und besonders Braunkohlekraftwerke - setzen pro produzierter Kilowattstunde mehr Kohlendioxid frei als jede andere Kraftwerksform. In Nordrhein-Westfalen baut jedoch der Stromriese RWE das größte Kraftwerk dieser Art in ganz Europa - und wird von der Bundesregierung noch mit geschenkten Verschmutzungsrechten belohnt. So sieht Klimaschutz in Deutschland aus.

Klimaschutz selber machen

Wenn Industrie und Regierung schon nicht handeln, handeln Sie: wechseln Sie Ihren Stromanbieter. Beauftragen Sie die Belieferung mit grünem Strom, der aus Sonnenlicht, Wind und Wasserkraft hergestellt wird. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Und: Sagen Sie's weiter.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/offener-brief-merz

Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Schriftzug "Climate Crisis" vor Brandenburger Tor

Mehr zum Thema

"Climate Gap"- Protest in Berlin

Union-Forderungen rechtlich bedenklich

In Wahlkampf- und Sondierungszeiten spuckt die Union markige Töne. Doch was von den Ankündigungen ist überhaupt rechtlich zulässig? Ein Rechtsgutachten über die Asyl- und klimapolitischen Forderungen

mehr erfahren über Union-Forderungen rechtlich bedenklich
2006: Der philippinische Vulkan Mayon bricht aus. Rauch und Asche gehen über der Stadt Legazpi nieder.

CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration von Treibhausgasen und Erderwärmung. Durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas droht das Klima zu kippen - in rasender Geschwindigkeit.

mehr erfahren über CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland

Klimaschutz oder Rückschritt?

Am Wochenende ist Bundestagswahl. Doch wohin geht die Reise? Ein Meinungsbeitrag von Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland.

mehr erfahren über Klimaschutz oder Rückschritt?
Windräder vor Sonnenuntergang

Was ist der Treibhauseffekt?

Licht ist die Quelle allen Seins auf unserem Planeten. Dass es auf der Erde ein Klima gibt, in dem Menschen, Tiere und Pflanzen leben können, hängt mit unserer Erdatmosphäre zusammen.

mehr erfahren über Was ist der Treibhauseffekt?
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Braunkohlekraftwerk Niederaussem im Rheinischen Braunkohlerevier

Verursacht der Mensch die Erderwärmung?

Wenn im Laufe der Erdgeschichte das Klima schwankte, dauerte dies Jahrtausende. Tiere und Pflanzen hatten Zeit, sich anzupassen. Der jetzige Klimawandel passiert viel schneller.

mehr erfahren über Verursacht der Mensch die Erderwärmung?